Was hilft bei Veränderungen?

Veränderungen sind aufregend und gehören zu unserem Leben.
Und nicht selten werfen sie uns aus der Bahn.
Trotzdem sind sie wichtig und wir sollten ihnen nicht aus dem Weg gehen.

Wir unterscheiden zwischen zwei Arten von Veränderungen:

Veränderungen, für die wir uns bewusst entscheiden

und

Veränderungen, die uns passieren.
Auf diese Art von Veränderung haben wir im Vorfeld keinen oder wenig Einfluss.
Das betrifft zum Beispiel Jobverlust, Krankheiten, Unfälle, den Tod oder andere Schicksalsschläge.
Zu diesem Thema möchte ich einen eigenen Beitrag schreiben.

Hier geht es um die Art von Veränderungen, für die wir uns bewusst entscheiden.
Zum Beispiel Jobwechsel, Wohnungswechsel, ein Ausbildungsstart oder -ende, die Entscheidung für ein Tier, familiäre oder freundschaftliche Veränderungen.

Warum fallen uns Veränderungen manchmal schwer, obwohl wir uns für sie entscheiden?
Es gibt Menschen, die bei jeder Veränderung „juhu“ rufen und sofort ins kalte Wasser springen.
Die meisten Menschen haben bei Veränderungen aber eher ein mulmiges Gefühl.

Einerseits Freude und Aufregung auf das Neue, andererseits Angst vor dem Unbekannten.
Vor allem Menschen, die eher unsicher sind, sind bei Veränderungen eher vorsichtig und bevorzugen das „Alte“ und Gewohnte – dort ist alles bekannt und das gibt ein Gefühl von Sicherheit.

Jede Veränderung bedeutet auch gleichzeitig eine gewisse Instabilität.
Das bedeutet, dass wir das Gewohnte verlassen und in einen neuen Bereich eintauchen.
Wir lassen uns in gewisser Weise auf ein Abenteuer ein. Das ist spannend und aufregend.
Und es bedeutet Stress.
Zuerst der Stress, die Entscheidung für oder gegen die Veränderung.
Wenn wir uns für die Veränderung entscheiden, kommt der Vorbereitungsstress dazu.
Danach sind wir erst mit der eigentlichen Veränderung konfrontiert.

Wir müssen uns erst an die neue Situation gewöhnen – an die neuen Abläufe, an das neue Umfeld, der gewohnte Tagesrhythmus klappt vielleicht nicht mehr.
In dieser Zeit ist es möglich, dass wir sensibler sind, emotionaler auf gewisse Dinge reagieren, uns mehr aufregen oder mehr weinen.
Alles ist irgendwie instabil. Und wenn es innen und außen instabil ist, braucht es Möglichkeiten, um wieder Stabilität zu bekommen.

Was können wir tun?

  1. Schreiben
    Wenn alles chaotisch ist, kann das Aufschreiben der Gedanken wieder mehr Struktur bringen. Einfach drauf losschreiben, was im Kopf herumschwirrt.
  2. To-do-Listen
    Hier ist es wichtig, dass die Liste nicht zu lange und somit überfordernd wird.
    Eine Möglichkeit ist, unterschiedliche Listen zu machen. Zum Beispiel eine für die Arbeit, eine für sich persönlich und eine eigene für die Veränderung.
    Mit To-do-Listen verschaffen wir uns einen guten Überblick und wir müssen nicht dauernd darüber nachdenken, was noch alles zu tun ist.
  1. Pausen machen und Abwechslung reinbringen
    Klingt einfach, vergessen wir aber leider oft.
    Im Veränderungsstress gehen die Pausen oft unter und wir tun nichts andere mehr, als uns auf die eine Sache zu konzentrieren.
    Pausen und Abwechslung sind aber wichtig, um Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen.
    Kurz hinsetzen, bewusst Tee, Kaffee, ein Glas Wasser genießen, hinaus gehen oder einfach die Augen kurz zu machen und ein paar tiefe Atemzüge machen.
  1. Reden
    Vor allem, wenn die Veränderung nicht nur einen selbst, sondern auch die Familie, Freunde oder andere betrifft, ist es wichtig, mit ihnen immer wieder zu reden und in Kontakt zu kommen. Es hilft, Sorgen, Ängste, Pläne mit anderen zu teilen.
  1. Das Alte verabschieden
    Für den Veränderungsprozess ist es wichtig, das Alte zu verabschieden, um sich auf das Neue richtig einlassen zu können. Wenn wir noch am Alten festhalten, hat das Neue weniger Platz, um voll genossen werden zu können.
  1. Das Neue genießen
    Auch wenn der Veränderungsprozess anstrengend ist, wir uns oft am Anfang schwer zurechtfinden und der Fokus meistens ganz woanders liegt, bringen Veränderungen viele neue und schöne Dinge, die wir uns immer wieder bewusst machen sollten.

 

Wenn nichts hilft – Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, körperliche Beschwerden auftauchen oder schlimmer werden – ist es ratsam, sich spätestens dann professionelle Hilfe zu holen.

Auch wenn uns Veränderungen manchmal Angst machen, sind sie wichtig.
Durch jede Veränderung lernen wir Neues.
Veränderungen geben uns die Chance, uns weiterentwickeln und wachsen zu können.

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