Professionelle Hilfe, Psychosoziale Beratung und Supervision annehmen

Warum warten wir so lange, bis wir uns Hilfe holen?

Wir merken, dass wir gestresst sind. Oder uns etwas sehr beschäftigt.

  • Wir spüren eine innere Unruhe. Eine Anspannung.
  • Vielleicht wird der Schlaf schlechter.
  • Vielleicht sind wir ein bisschen verwirrt oder merken uns Dinge nicht mehr so gut.
  • Vielleicht reagieren wir gereizt und sind schnell genervt.

Wir wissen zwar genau, dass es uns nicht so gut geht. Aber so richtig schlecht geht es uns ja auch nicht.
Oder doch?
Geht es uns schlecht genug, um uns professionelle Hilfe zu holen?

Die Gründe für zu viel Stress, Überforderung oder psychische Belastung sind ganz unterschiedlich.
Streit in der Familie, Überforderung mit dem Kind, zu viel Arbeit, Probleme mit dem Hund oder Pferd, gesundheitliche Probleme, Verluste, jemand anderem im Umfeld geht es nicht gut.
Oder auch einfach so – es muss nicht immer den einen Grund geben.
Es könnte ja auch sein, dass wir schon so eine Ahnung haben, dass es in nächster Zeit schwierig werden könnte und das beunruhigt.

In unserer Gesellschaft, mit all den Ereignissen, die um uns passieren und dem Druck, den wir ausgesetzt sind – Leistung bringen, Geld verdienen, gut sein, stark sein, soziale Verpflichtungen – ist es völlig normal, dass es uns irgendwann zu viel wird.

Warum fällt Hilfe annehmen dann oft schwer? Angebote gibt es genug.
Glauben wir, dass unsere Probleme nicht wichtig genug sind?
Hat es schlechte Erfahrungen gegeben, nachdem wir über unsere Probleme geredet haben?

Es kann passieren, dass wir uns jemandem öffnen wollen.
Aber die Person geht gar nicht auf uns ein und blockt regelrecht ab.
Weil das Gegenüber selbst mit eigenen Problemen zu tun hat und sich einfach nicht auf uns einlassen kann. Weil sie selbst überfordert ist und andere Dinge beschäftigen.

Vielleicht sagen wir der Partnerin oder dem Freund oder der Kollegin, dass es uns nicht so gut geht. Uns wird zugehört, wir vertrauen uns jemanden an. Dann spüren wir eine erste Erleichterung – ein gutes Gefühl.
Aber nach einer Zeit geht es wieder von vorne los. Unruhe, schlechter Schlaf, Verspannungen, gereizt sein.
Weil zwar darüber geredet, aber keine Lösung für das Problem gefunden wurde.

Oder wir wollen dann doch nicht näher auf unser Problem eingehen, weil es einfach mühsam ist, darüber zu reden. Weil man sich eh schon ausgelaugt fühlt und alles anstrengend ist.

Oder wir wollen anderen nicht mit unseren Problemen auf die Nerven gehen.

Dann beginnen wir uns zurückzuziehen.
Die Probleme werden entweder immer größer oder sie werden verdrängt und kommen später wieder hoch.

Und wann ist dann der Punkt erreicht, an dem wir uns Hilfe holen?
Warten wir so lange, weil wir Angst haben, jemandem zu vertrauen?
Weil wir Angst haben, uns zu öffnen oder verurteilt zu werden?

Vielleicht liegt es auch an dem Motto – „wenn man es nicht sieht, kann es ja nicht so schlimm sein“?

Es tut gut über Probleme zu reden. Ehrlich sagen zu können, was gerade beschäftigt. Ohne Angst zu haben, verurteilt zu werden. Oder das Gefühl zu haben, nicht richtig zu sein.
Es passiert jedem und jeder, dass eine Phase kommt, die einen völlig überfordert.
Das kann eine große Sache sein, die einen überrollt oder es passiert schleichend. Immer wieder Kleinigkeiten, bis nichts mehr geht.

Niemandem muss es unangenehm sein, wenn es mal nicht so gut läuft.
Keiner muss sich schämen, wenn Hilfe in Anspruch genommen wird.
Menschen, die ihre professionelle Hilfe anbieten, tun das gerne und es ist ihr Job.
Über Sorgen reden, Bedenken offen äußern, wertfrei angenommen werden, wie man ist, neue Perspektiven gewinnen. Möglichkeiten finden, damit es einem gut geht.

Sich rechtzeitig Hilfe zu holen, ist wichtig – noch bevor es zu viel wird.

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